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 LONDON

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Kollier Din-Bangura
Lon Godin
Henriëtte Van ‘T Hoog
Oleksiy Koval
Veronika Wenger
Michael Wright

Private View
Saturday, July 22
7 – 9 pm

TILGallery
info@tilgallery.com
16 Dalston Ln, London E8 3AZ, UK

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ARTWORK AS AN EVENT: SYMPOSIUM

Dear Veronica,

 

Artwork as an Event: Symposium June 3-10 2017

 

I am writing on behalf of the Contemporary Arts Practice Group to invite you to participate in the Artwork as an Event: Symposium here at the University of Hertfordshire from June 3 – 10 2017. The event is hosted by the Contemporary Art Practice Group of the School of Art and Design.

 

The aim of the symposium is to bring together a group of artists to discuss and develop the concept of the Artwork as an Event. The project includes practice-led research and develops the idea of “field-work” for artist practitioners and research involving collaborations through which the participating artists share insights into their research and methodologies.  It is planned that the outcomes are presented at an international exhibition/public symposium in 2017-2018. The symposium provides an opportunity to initiate debate and make site-based artwork around questions of the ‘event’: what constitutes an artwork as event and is the ‘event’ an act or trace or both? By looking at the artwork as subject to time/site/contexts and (re)arrangements this project will consider how work happens as much in action as it does in the way it is shown and presented. We will initially consider a range of new strategies which would allow new methodologies to emerge while acknowledging the complex and temporary nature of artworks as events.  Underlying the aims of the symposium is the opportunity to have time working together in order to individually ‘tailor’ the eventual research project so that it is reflects the nature of each participant’s practice.

 

Yours sincerely,

Alison

Alison Dalwood
Senior Lecturer in Fine Art
School of Creative Arts
University of Hertfordshire

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Veronika Wenger, no shoes, 2017, 60 x 90 cm, pencil, marker, tape on paper. Artwork as an Event: Symposium. Porthleven, Cornwall

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Veronika Wenger, Again, 2017, 60 x 90 cm, pencil, marker, acrylic on paper. Cornwall intensive week, University of Hertfordshire

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Veronika Wenger, Seawitch 2017, 60 x 70 cm, pencil, marker, acrylic, foil on paper. Cornwall intensive week, University of Hertfordshire

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Veronika Wenger, a, 2017, 180 x 150 cm, marker, pencil, acrylic on paper. Cornwall intensive week, University of Hertfordshire

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Veronika Wenger, seaspotting, 2017, 170 x 150 cm, marker, pencil, acrylic on paper. Cornwall intensive week, University of Hertfordshire

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RHYTHM SECTION IM SCHAFHOF


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Veronika Wenger, red line, 2016, 135 x 150 cm, pencil and marker on plastics. Photo © Klaus Mauz

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Veronika Wenger, VI, 2016, 100 x 65 cm, pencil, marker on plastic

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Veronika Wenger, VII, 2016, 100 x 65 cm, pencil, marker on plastic

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Veronika Wenger, Rhythm Section im Schafhof, 2017. Photo © Dmytro Goncharenko

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PENNA SAN GIOVANNI 2011-2017

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Veronika Wenger, Balla, 2011-17, spray, charcoal on wall

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Veronika Wenger, Balla, 2011-17, spray, charcoal on wall

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Veronika Wenger, Balla, 2011-17, spray, charcoal on wall

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Veronika Wenger, Balla, 2011-17, spray, charcoal on wall

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Veronika Wenger, Balla, 2011-17, spray, charcoal on wall

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Veronika Wenger, Balla, 2011-17, spray, charcoal on wall

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Veronika Wenger, Balla, 2011-17, spray, charcoal on wall

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HELP ALIVE INSIDE. IM INNEREN DER ZEICHNUNG / VIDEO

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Abb. 1 (Stoffrest, Foto © Rhythm Section)

Die erste die Linie, die mir begegnete, war der Faden. Durch den Faden wurde mir klar, was eine Linie bedeutet: Fadengerade, Fadenziehen. Bei einer Fläche, die aus einzelnen Fäden/Linien besteht, kann durch das Fadenziehen die Größe und Anzahl der Flächen bestimmt werden. Es erscheint eine wunderbare Linie. Die Linie trennt und verbindet gleichzeitig, zwei Flächen stoßen aneinander, es entsteht eine Kante, Naht, Schnitt, ein Format. Abb. 1

Durch das Haute – Couture – Schneiderhandwerk wurde mir bewusst wie Idee, Vorstellung, Zeit, Geschwindigkeit und Materialität die Linie, den Ausdruck, die Form und vor allem den Duktus der Schneiderin, das goldene Händchen sichtbar wird. Das goldene Händchen war die größte Anerkennung meiner Meisterin für das Geschick der Hände.

Die Naht und der Faden war zu Beginn meiner Zeichnungen der Bleistift. Das Nähzeug wird abgelöst vom Zeichen (Schreib)zeug. Abb. 2

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Abb. 2 (Zeichen – Nähzeug, Foto © Rhythm Section)

Der Umgang mit dem Bleistift und Papier war meine erste Begegnung mit dem Zeichnen und blieb lange Zeit auch an der Akademie der einzige. Trotz meiner Liebe zum Haute-Couture-Handwerk widmete ich mich in dieser Zeit nur dem Umgang mit Bleistift und Papier. In dieser Zeit kann ich fast sagen, dass ich im Inneren der Zeichnung war, eine Art Ausgeliefertsein an den Bleistift. Abb. 3

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Abb. 3 (Aktzeichnung, 50 cm x 35 cm, 1992, Foto © Rhythm Section)

Um von Innen nach Aussen zu gelangen, bediente ich mich verschiedenster Techniken. Die Technik der Lithografie verhalf mir nur durch ihre technischen und handwerklichen Vorgaben eine Distanz zu schaffen, eine Unterbrechung des unmittelbaren Zeichnens. Allein durch die Technik kamen neue Materialität, Farbe, Fläche, Linie und Form hinzu. Allerdings war hier die Linie weiter bestimmend; der Bleistift wurde durch die Lithokreide ersetzt. Abb. 4

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Abb. 4 (Lithografie, „o. T.“, 100 cm x 60 cm, 1996, Foto © Rhythm Section)

Ich fing an mit Video, Fotografie, Performance zu arbeiten, setzte mich hartnäckig mit Malerei auseinander und arbeitete mit anderen Künstlern zusammen. Dadurch konnte ich mich auf die Suche machen mit welchem Medium auch immer. Ein Freund, Künstler, sagte mir damals, er sei sehr erleichtert, es käme ihm vor als habe ich endlich geschafft die Eisdecke, unter der ich eingeschlossen war, zu durchbrechen…

Der Film Sommer zeigt sehr gut meinen damaligen Umgang mit den verschiedensten Mitteln, immer eng verbunden mit meinen Zeichnungen. Ohne Zeichnung, kein Film, ohne Film keine Zeichnung, ohne Zeichnung, kein Foto, ohne Foto keine Zeichnung…:

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Abb. 5 (Filmstill aus „Sommer“, 45 min, 2007, Foto © Rhythm Section)

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Abb. 6 (Filmstill aus „Sommer“, 45 min, 2007, Foto © Rhythm Section,
Filmstill aus „Tag und Nacht“, Loop, 2002, Foto © Rhythm Section)

Hier begegnete mir erstmals der Rhythmus. Durch das permanente Arbeiten mit Serien von Zeichnungen, Film und Fotoserien, die ständige Wiederholung und Verknüpfung mit immer kleinen Veränderungen, führte zu Zyklen, Rückbezügen zu anderen Arbeiten, Rhythmus und Veränderungen von Zusammenhängen, verbunden durch eine Figur, die alle Arbeiten im Inneren durchstreift. Abb. 7,8,9

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Abb. 7 („Hedda“, 80 cm x 120 cm, Mischtechnik auf Papier, 2010, Foto © Rhythm Section)

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Abb. 8 („Sie“, 20 cm x 15 cm, Aquarell, Spray auf Papier, 2013, Foto © Rhythm Section)

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Abb. 9 („Sie“, 50 cm x 70 cm, Acryl, Spray auf Papier, 2012, Foto © Rhythm Section)

Dieser durch das Arbeiten entstandene Rhythmus führte mich mit der Künstlergruppe Rhythm Section zusammen.

Ich kaufte mir Bücher und untersuchte was der Unterschied zwischen Metrum und Rhythmus ist, Rhythmus in der Bildenden Kunst, Film und im Allgemeinen. Forsythe, der mich schon lange interessierte aufgrund seines Arbeitens mit Grammatik, Sprache, Logik und Tanz, wurde zum Anstoß meiner neuen Arbeiten, verknüpft mit dem Charakter von Hedda Gabler, die sich müde getanzt hatAbb. 10, 11

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Abb. 10 (William Forsythe, Programmheft, Bayerisches Staatsballett, 2010, Foto © Rhythm Section)

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Abb. 11 (Hedda Gabler, Henrik Ibsen, Reclam, Foto © Rhythm Section)

Hedda Gabler gab mir den Text, ihren Dialog, der mir für eine lange Zeit Buchstaben zur Verfügung stellte, die den Kontext zur Sprache, Beziehung und Umwelt ermöglichte, ohne Bedeutung sein zu wollen, ohne eine Geschichte zu erzählen, als Stellvertreter für Sprache, Buchstaben, Struktur, vereinbarte Ordnung und Kommunikation.

William Forsythe faszinierte mich mit seinen historischen Referenzen, mit Ballett als Struktur und Ballett als verkörpertes Wissen (vgl. Programmbuch zur Premiere Artifact, Spielzeit 2009/10, Bayerisches Staatsballett) und seinem Umgang mit Bewegung, Grammatik und Sprache.

In der Zusammenarbeit mit den Künstlern von Rhythm Section lernte ich die verschiedensten Umgangsweisen mit Rhythmus kennen und nach langen Um- und Seitenwegen kam ich zur Zeichnung zurück, zur Zeichnung, die Wahrnehmung und Darstellung ist; zur Linie, die Inhalt, Form, Komposition, Rhythmus und Farbe ist.

Hedda Gabler gab mir den Text, Forsythe den Tanz und Rhythm Section den Rhythmus. Abb. 12

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Abb. 12 („Take II“, 240 cm x 240 cm, Kohle, Spray auf Wand, 2014, Foto © Klaus Mauz)

In der Arbeit drawing 02 versucht Wenger mit Schrift, Figur und Linie eine kompositorische Bildaussage zu transportieren. Diese drei Komponenten schaffen ihrer Meinung nach ein Gleichgewicht zwischen Auflösung und Form. (Zitat aus dem Text Die innere Notwendigkeit von Karin Wimmer, Rhythm & Method Volume II, 2015) Abb. 13

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Abb. 13 („Zeichnung02“, 160 cm x 150 cm, Bleistift, Marker auf Papier, 2015, Foto © Klaus Mauz)

Help alive inside, ist ein Verweis auf die Existenz von Zombies. Durch meine Beschäftigung mit Film und Filmanalyse stieß ich auf die Entwicklung und den Kult dieser Spezies. Help alive inside fungiert hier als eine Art Kodex. „Help alive inside“ bringt eine psychische und psychologische Ebene zur Sprache, die meine Zeichnungen dem Betrachter vermitteln. Eine Künstlerin bezeichnete meine Zeichnungen als psychische Abstraktion. Dies bezieht sich wohl auf meine starke, manchmal impulsive Ausdrucksform, die sich über die rationale Vorgehensweise legt. Dadurch entsteht oftmals die Konstruktion und Dekonstruktion. Allerdings immer mit Rücksicht auf das kompositorische Gleichgewicht, auf die Ordnung des Sachverhalts, auf Format und Aussage. Ich denke dies äußert sich in der Erscheinungsform der Linie und dem Umgang mit Farbe, da ich versuche jegliche Aussage in die Linie, ihre Bewegung und Farbe zu stecken und so das Äußere in das Innere der Linie zu verpacken. Abb. 14

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Abb. 14 („Drawing03“, 160 cm x 150 cm, Bleistift, Marker auf Papier, 2015, Foto © Klaus Mauz)

Ich dagegen denke, dass mehr die Phänomenologie meinem Interesse entspricht, das Festhalten von Erscheinung, Beobachtung, Wahrnehmung. Ich mache mit meinen Zeichnungen mein Verständnis zur Welt sichtbar. Eine Möglichkeit zu finden, mit der Zeichnung eine Balance, einen Ausschnitt  zu finden, der letztendlich das Ganze dokumentiert, eine Taxonomie, eine Chronologie, Chorologie, Morpholgie.

Manchmal brauche ich eine Figur, anhand derer ich das Verhältnis zur Welt untersuche, die eine Referenz hat, aber die durch Unterordnung beim Zeichnen immer wieder zerstört, zunichte gemacht wird.

Es handelt sich um eine narrative Form, die mir Anlass zum Zeichnen gibt. Der Anlass, der dank Hedda Gabler und Forsythes Tänzer mir auf unverbindliche Weise eine Verknüpfung mit einer Figur gab, gibt eine Sicherheit, die später durch Konstruktion und Dekonstruktion, durch Deformation und den Prozess des Zeichnens ganz oder zum Teil vernichtet wird. Es entsteht daraus eine freie Linie, die ihre Stärke aus dem Anlass schöpft.

Während der Arbeit wird der narrative Teil vernichtet bzw von der Linie verschluckt. Abb. 15

Help alive inside – die Rettung aus dem Inneren der Zeichnung. Abb. 16

Veronika Wenger
München, Januar 2017

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Abb. 15 („Red line“, 135 cm x 150 cm, Bleistift, Marker auf Plastik, 2016, Foto © Klaus Mauz)

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Abb.16 („Help alive inside“, 75 cm x 60 cm, Acryl, Spray auf Leinwand, 2011, Foto © Klaus Mauz)

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